Silbermünzen – ein historischer Überblick

Der Anfang der Silbermünzen

Schon seit dem sechsten Jahrhundert vor Christus wird Silber nebst Gold als Münz- bzw. Tauschmetall verwendet. Die griechische Insel Ägina war der Ausgangspunkt für Silbermünzen. Hier wurden ca. 550 vor Christus die ersten Münzen aus Silber geprägt. Nach ungefähr 150 Jahren hat sich die Münze gegenüber dem Tauschhandel in ganz Griechenland durchgesetzt. Dabei gab es aber keine einheitlichen Münzen, sondern jeder Stadtstaat hatte seine eigenen Formen und Prägungen. Eine Münze, und zwar der attische Tetradrachmon setzte sich durch. Dazu zählten auch seine Scheidemünzen (Obolos). Mit Alexander dem Großen setzten sich zunehmend Motive von Herrschern auf den Münzen in Griechenland durch. Mit der Zeit kamen immer mehr kleinere Scheidemünzen in Umlauf. Diese wurden aus Kupfer hergestellt. Silber blieb aber nach wie vor der Rohstoff Nummer eins für Münzen.

Aus dem dritten Jahrhundert vor Christus stammten die ersten Münzen in der römischen Republik. Diese wurde damals aus Bronze und Kupfer geschlagen. Es wurden auch Silbermünzen geprägt, die genauso hießen, wie ihre griechischen Vorbilder. Die Münzen zeigten auf der einen Seite Abbilder von Göttern und auf der anderen Seite einen Schiffsrumpf. Um 269 vor Christus wurde die erste römische Münze aus Silber geschlagen. Im großen Stil begann die Prägung der Silbermünzen erst um 210 vor Christus mit dem Denar in Rom. Der erste Lebende war Julius Caesar, welcher auf einer römischen Münze zu sehen war. Zu dieser Zeit wurden Münzen aus Silber, Gold, Messing und Kupfer geschlagen. Der silberne Antoninian setzte sich zur Zeit der Soldatenkaiser langsam gegen den Denar durch. Neue Münznominale, wie der Argenteus, der Nummus, sowie der Follis wurden unter Kaiser Diokletian hinzugefügt.

Silbermünzen im Mittelalter

Vor dem Jahr 800 führte Karl der Große eine Münzreform durch. Dabei wurde die Gold- und Silberwährung in eine einheitliche Silberwährung umgewandelt. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Denar, bzw. Pfennig, als einzige geprägte Münze eingeführt. Die Ausweitung des königlichen Münzrechts im Hl. Römischen Reich auf weltliche und auch geistliche Würdenträger führte dazu, dass unterschiedliche Versionen des Pfennigs im Umlauf waren. Außerdem wurde der Silbergehalt immer weiter verringert.

Die vorherrschende Münzsorte im größten Teil des deutschsprachigen Raumes waren vom 12ten bis ins 14te Jahrhundert die Brakteaten. Diese wurden in gewissen Abständen allerdings immer wieder für ungültig erklärt. Ihre Besitzer forderten diese daraufhin zurück und tauschten sie dann gegen eine geringere Menge neuer Münzen aus. Im 13ten Jahrhundert kamen in Deutschland die Groschen als größere Silbermünzen auf. Als Motive wurden hier vermehrt Fürsten abgebildet.

Silbermünzen in der Neuzeit

Die Neuzeit in der Münzkunde beginnt mit dem Taler. Der Uncialis oder auch Guldiner genannt, war die erste große Silbermünze die unter Erzherzog Sigismund aus Tirol im Jahre 1486 geschlagen wurde. Diese Silbermünze war praktisch das Vorbild des Talers, der im böhmischen Joachimsthal geprägt wurde, und der sich dann weltweit verbreitete. Dieser Taler löste praktisch alle vorangegangenen Münzarten ab. Die Landesherren, der jeweiligen Territorien gestalteten ihren Taler individuell. Im Laufe der Zeit wurden die Abbildungen immer besser dargestellt, so dass die Münzen letztendlich mit einer sehr hohen Qualität hergestellt werden konnten. Sogar Städteansichten als Motive wurden ab dem 17.ten Jahrhundert verwendet.

Grundsätzliches zu Silbermünzen

Betrachtet man den Verlauf der Münzgeschichte insgesamt, so erkennt man, dass von Zeit zu Zeit immer wieder ähnliche Vorgehensweisen des Wertverlustes stattfanden. Anfänglich bestand „Geld“ in Form von Münzen aus Edelmetall, wie Gold und Silber und der Tauschwert entsprach auch dem Wert des Materials, welches man damit kaufte. Später wurden dann Münzen aus Legierungen oder minderwertigeren Metallen hergestellt, deren Materialwert oft weit unter dem Tauschwert lagen.

Seit im Jahre 1971 der Dollar von den Edelmetallen abgekoppelt wurde, werden Silbermünzen zwar noch als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert, aber im eigentlichen Sinn sind diese nur noch eine Ware. Somit sind Silbermünzen nur für Sammler und Anleger interessant.

Bekannte Silbermünzen sind unter anderem:

Kookaburra

Koala

Maple Leaf

Wiener Philharmoniker

American Eagle

Lunar Serie I und II

Panda

Britannia

Lunar – Maple Leaf