Silber wird schon mindestens so lange verarbeitet wie Gold, nämlich schon seit dem 5. Jhdt. v. Chr. Dieses Edelmetall wurde von den Ägyptern genauso genutzt wie von den Römern, Griechen und Germanen. Damals wurde Silber sogar als wertvoller angesehen als Gold. Die größten Silbervorkommen gab es seinerzeit in Griechenland und wurden in den Minen von Lavrion abgebaut. Erste Silbermünzen wurden von den Griechen ca. 600 v. Chr. gefertigt, was der Anfang für die Nutzung als Geldmetall darstellte. In der Hinsicht hatte Silber bis ins 20te Jahrhundert eine viel größere Bedeutung als Gold.
Silbererzvorkommen gab es im Mittelalter im Harz, im Erzgebirge (Sachsen), in der Slowakei und in Böhmen. Diese wurden in diesem Zeitalter dort auch abgebaut.
Sehr große Mengen an Silber fand man im Jahre 1545 in Bolivien, und zwar am Cerro Rico de Potsoi südlich des Titicacasees. Auch in Mexiko in Zacatetas fand man ein Jahr später Silber. Die Silbergewinnung wurde dann mittels eines neuartigen Verfahrens, welches eine regelrechte Revolution darstellte, durchgeführt. Das Verfahren nannte sich Amalgierung. Dafür benötigte man allerdings Quecksilber, welches man aus den Gruben von Almaden in Spanien gewann.
Sowohl die mexikanischen als auch die peruanischen Silberbergwerke wurden aufgrund ihres hohen Silbervorkommens sehr berühmt. In den Jahren 1570 bis 1580 wurden erstmals 1000 Tonnen Silber gefördert und verschifft. Von 1580 bis 1600 waren es in jedem Jahrzehnt sogar 2000 Tonnen Silber. Dies hatte zur Folge, dass die Silberbestände in Europa erheblich anstiegen, was zur Folge hatte, dass der Silberpreis zusammenbrach. Im Vergleich zu Gold betrug das Ratio gerade einmal noch 1:12!
Auch in Südaustralien erregte Silber die Aufmerksamkeit der ersten Siedler. Dieses wurde bei Glen Osmond gefunden. Die Umstände des Fundes waren damals ziemlich kurios. Als zwei Männer eine sehr schlechte Straße entlang fuhren brach ihnen ein Rad an ihrer Kutsche. Während sie den Schaden begutachteten, entdecken sie den Stein, der durch den Aufprall gespalten wurde. Es handelte sich hierbei um einen Felsen aus Silber. So wurde die Wheal Grawler Mine geboren. Weitere größere Silberfunde gab es noch bei Cape Jervis im Jahre 1862, die sogenannte Talisker Mine und im Jahr 1869 gab es die ersten Silberfunde in einer Bergkette in Northern Flinders Ranges.
Im Jahr 1971 erfolgte die Abkopplung von Gold und Silber zum Dollar, was zur Folge hatte dass der Preis für die Feinunze Silber bis auf ca. zwei Dollar sank. Das war wohl der historische Tiefstpreis aller Zeiten.
Die Gebrüder Hunt machten sich den Nachfrageüberhang, den es aufgrund der gesunkenen Produktion gab zunutze und kauften im Jahr 1980 um die 100 Millionen Unzen Silber. Viele Spekulanten taten es den Brüdern gleich und so explodierte der Silberpreis bis zu seinem Rekordhoch von 52 $. Aber genauso schnell wie der Silberpreis hochschnellte fiel er auch wieder ab.
Von 1985 bis 2005 blieb der Silberpreis bis auf kleine „Ausrutscher“ auf gleichem Niveau. Die Anleger waren sehr vorsichtig und so blieben große Kursbewegungen aus.
Seit dem Jahr 2004 ist eine stetig wachsende Nachfrage zu verzeichnen. Der asiatische Wirtschaftsboom lässt den gesamten Rohstoffsektor profitieren. Ob dieser Aufwärtstrend letztendlich anhält kann keiner mit absoluter Sicherheit sagen.